Bisherige Corona- Maßnahmen sind nicht ausreichend, um die Infektionszahlen im Freistaat zu reduzieren

Wir müssen jetzt umsteuern. Dafür braucht es landeseinheitliche Maßnahmen!

Kathleen Kuhfuß, MdL

In Sachsen wird derzeit über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beraten.

Die aktuelle Situation zeigt uns: Die bisherigen Infektionsschutz-Maßnahmen sind so, wie sie aktuell umgesetzt werden, nicht ausreichend, um die Infektionszahlen im Freistaat zu reduzieren. Bei der aktuellen Infektionsdynamik reichen regionale Einschränkungen nicht aus. Das Corona-Virus macht nicht an den Grenzen von Landkreisen Halt, so lange wir zur Arbeit pendeln, für Weihnachtseinkäufe in die Großstädte fahren oder Ausflüge zu Verwandten und Freunden in Sachsen machen.

Wir müssen jetzt umsteuern. Sachsenweit einheitliche Maßnahmen sind aktuell die aussichtsreichste Option, um die Infektionszahlen zügig zu senken. Hier ist unser aller Solidarität gefragt. Denn derzeit ist jede Corona-Infektion in Sachsen eine zu viel. Nicht nur, weil die Krankenhäuser und insbesondere das Personal auf den Intensivstationen derzeit am Limit arbeiten und die Kapazitäten immer knapper werden. Deutlich mehr erkrankte Menschen in Sachsen sterben und viele der Überlebenden sind von einem schweren Krankheitsverlauf gezeichnet. Die Anzahl der freien Intensivbetten sollte deshalb nicht die einzige Maßgabe für politische Entscheidungen sein. Ich denke, jetzt müssen alle Möglichkeiten zur Pandemie-Eindämmung ausgeschöpft werden. Die Absicherung der allgemeinen medizinischen Versorgung in allen Regionen Sachsens muss weiterhin das oberste Ziel sein.

Aktuell wird die Versorgung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten auch durch Verlegungen in andere Kliniken sichergestellt. Der Freistaat muss die Kliniken bei einem geordneten Verlegungs-Management unterstützen.

Die Daten-Lage ist aufgrund der sehr hohen Fallzahlen immer noch unübersichtlich. Das muss sich ändern. Viele Menschen in Sachsen stellen zu Recht die Frage, warum die Infektionsdaten in manchen Regionen unregelmäßig oder deutlich verspätet gemeldet werden. Nach knapp neun Monaten der Pandemie können wir hier nicht länger Datenlücken hinnehmen – wir brauchen die größtmögliche Zuverlässigkeit der Daten, um politische Maßnahmen auf einer belastbaren Grundlage treffen zu können. Die Gesundheitsämter sind immer noch überlastetet und an einigen Stellen auch resigniert – dort, wo sie weitere Unterstützung benötigen, müssen wir sie ihnen als Land zur Verfügung stellen.